Wetterlage
Strömfors (240m über nn, 12.00 Uhr): Sonnenschein, +13°C, nahezu schneefrei.
Kvarnhult (365m über nn, 15.00 Uhr): Sonnenschein, +11°C, geschlossene Schneedecke von ca. 50 cm.
An den Bienenständen
Erste Durchsicht -Durchlenzung- der Völker.
Strömfors:
Das in einer schwedischen Kunststoffbeute mit offenem Boden untergebrachte Volk erfreut durch den reichlichen Eintrag von Erlenpollen. Die flüchtige Durchsicht des Volkes ist zufriedenstellend: Keine
Schimmelbildung, keine Verkotung; dagegen reichlich verdeckelte und offene Brut nebst ausreichendem Futtervorrat vorhanden. Ein Zukunftsvolk!
Kvarnhult:
Die drei in Segeberger Beuten untergebrachten Völker überstanden die 6 1/2 Monate Stockruhe bei Temperaturen von bis zu -40°C ausgezeichnet. Keine Verkotung, keine Schimmelbildung; genügend
Futtervorrat und vor allem reichlich verdeckelte und offene Brut vorhanden.
Ungewöhnlich für diese Jahreszeit: Das stärkste der drei Völker weist schon geringe Drohnenbrut auf!
Alle drei Völker tragen Erlenpollen ein. Allesamt Zukunftsvölker!
Das zu Testzwecken in einer mit Styropoor lose ( im Abstand von 2 cm und nach unten offen) ummantelten (deutschen) Holzzarge einquartierte Volk hingegen bietet ein übles Bild: Das Volk stark dezimiert, extreme Schimmelbildung, kaum Brut. Bei geeignetem Wetter ist das Volk in eine Mini-Plus-Beute umzusetzen. (Anmerkung: Die Umsetzung erfolgte am 26. April bei +14°C -in der Sonne- in eine Mini-Plus-Beute mit Mittelwänden und aufgelegtem Futterteig nach dem Motto "Vogel friss oder stirb".)
Als Ursache der extremen Schimmelbildung sehe ich die Holzbeute, Den geringeren Bienenbesatz zum Winterausgang führe ich auf das ungünstige Raumklima zurück, welches sich mit zunehmender Verringerung der Volksstärke verschlechtert, Holz besitzt die Fähigkeit, sich mit Wasser (hier Schwitzwasser) anzureichern, ehe es das überschüssige Wasser nach außen verdunstet oder innerhalb durch den offenen Boden abfließen lässt, wodurch sich die Luftfeuchtigkeit erhöht und Schimmelbildung befördert wird.
Vor der Umstellung von Holz- auf Kunststoffbeuten hatte ich bei etwas geringeren Völkern regelmäßig mit diesem Problem der "Versottung" zu tun, nicht indessen bei in Kunststoffbeuten einlogierten (vergleichbaren) Völkern. Daraus ziehe ich den Schluss, dass Holzbeuten für Regionen mit langen und sehr strengen Wintern weniger geeignet sind, es sei denn, es kann ein sehr starker Bienenbesatz bis zum Frühjahr gehalten werden.
Ich möchte vorsorglich erwähnen, dass die vier Völker gleichstark in den Winter gingen, alle auf offenen Böden saßen und die Deckel (ohne Abdeckfolien) einseitig "streichholzdick"
angehoben waren. Es ist ferner wichtig zu erwähnen, dass wegen der extremen Wintertemperaturen in meiner Region, welche kurzfristig -40° und wochenlang -35°C erreichen können, eine lose
Isolierummantelung der Holzbeuten erforderlich ist, um eine durchgehende Vereisung der Wände zu verhindern um so eine Transpiration des Holzes überhaupt zu ermöglichen. Ohne eine zusätzliche
Isolierummantelung muss mit einer Vereisung der Innenwände in Dicke mehrerer Millimeter gerechnet werden.
Bei Freiaufstellung der Holzbeuten, also nicht in einer Schutzhütte, verstärkt sich das Problem der "Versottung". Aus diesem Grunde kommen die Restbestände meiner Holzbeuten nur noch in Deutschland
und nur in einem Bienenhaus zum Einsatz. Holzbeuten mögen dem auf eine naturgemäße Bienenhaltung ausgerichteten (vor allem Jung-) Imker ein gutes Gefühl vermitteln, indessen ist das Resultat ihres
Einsatzes bei Freiaufstellung und in Klimazonen mit langen und kalten Wintern oder aber in nicht unbedingt kalten, jedoch feuchten Gebieten, für unsere Schützlinge allerdings weniger "Öko"!
Die nächste Durchsicht der Völker mit Herrichtung des "Frühjahrssitzes" wird voraussichtlich Mitte Mai erfolgen.
Trachtverhältnisse
Erlenblüte, sonst nichts. Die Weidenblüte lässt noch auf sich warten.
Was sonst noch geschieht
Die ersten Zugvögel, Singschwäne und Kraniche waren zu hören. Ein Paar Singschwäne überflogen, mit ihrem schaurig-schönen Gesang "grüssend", mein Grundstück. Ein geradezu alljährliches Ritual!
Wetterlage
Sonnenschein, Höchsttemperatur +13°C.
Am Bienenstand
Es herrscht reger Flugbetrieb mit Eintrag von Erlen- und Weidenpollen.
Trachtverhältnisse
Nach der Erlenblüte setzte heute auch die Weidenblüte ein.
Bei einer Temperatur von +1°C setzt starker Schneefall ein. Ein hoffentlich letztmaliges Aufbäumen des Winters.
Dies zeigt, mit welchen Situationen die Bienen hier oben nahe des Polarkreises fertig werden müssen. "Ausflüge" nach der Tracht von Erle und einiger früh blühender Weidenarten werden für die nächsten Tage nicht möglich sein.
Wetterlage
Der Frühling ist heute zu riechen. Trotz Bewölkung liegt die Temperatur gegen 10 Uhr bei +13°C! Schnee ist nur noch kleinflächig, insbesondere in Schattenbereichen, vorhanden. Der See zeigt eine
"milchige" Eisschicht, ein Gang darauf empfiehlt sich nicht. In einer Woche wird das Eis verschwunden sein.
Tag und Nacht
Die Nacht ist besiegt, richtig hell ist es zwischen 3.30 Uhr und 22.30 Uhr, dazwischen liegt Dämmerung über dem Land!
Am Bienenstand
Die Bienen tragen emsig Pollen und Nektar ein.
Trachtverhältnisse
Es blühen weitere Weidenarten, sonst noch nichts.
Was sonst noch geschieht
Nach den Singschwänen kehrten sämtliche Zugvögel zurück, nur meine Hausgenossen, die Rauchschwalben, sind noch auf dem Weg vom Tschad herauf in ihr Brutgebiet. Ab dem Eintreffen dieser tapferen
Flieger ist es Frühling!
Am frühen Tage und gegen Abend bis zum Einbruch der Dämmerung zwitschert, pfeift, singt, ja jubiliert es um mich herum. Die Wacholderdrosseln sind 24 Stunden zu hören. Es ist unvorstellbar, in welch einem ornithologischen Paradies ich hier lebe.
Am frühen Morgen und am späten Abend ist vom See her das Balzgeschehen der Birkhähne zu hören. Der zugefrorene See wird jährlich von Birkhähnen als Balzplatz genutzt; zwanzig bis dreißig balzende Hähne sind keine Seltenheit.
Heute konnte ich zwei geschäftige Wacholderdrosseln beobachten, welche im Geäst meiner "Haus-Salix" sich ein Nest bauen.
Ich hoffe sehr, dass meine Nistkästen, die ich ringsum aufhängte (drei kamen neu dazu), von den gefiederten Freunden angenommen werden.
Genau vor drei Jahren hatte ich meinen alten Freund Walter aus meiner schwäbischen Heimat, er ist ein ausgewiesener Naturkenner und Naturfilmer, und dessen Freund und Weggefährten Charlie, der wohl über das größte Vogelstimmenarchiv Deutschlands verfügt, hier zu Besuch. Charlie war begeistert von der Vielfalt der hier vorkommenden Vogelarten. So konnte er zum Beispiel ganze Schwärme von "Seidenschwänzen" beobachten.
Walter und Charlie sind derzeit im finnisch-russischen Grenzgebiet unterwegs. Nach ihrer Rückkehr werde ich Charlie bitten, mir die hier vorkommenden Vogelarten aufzulisten. So kann ich den interessierten Betrachtern meiner Seite einen "Einblick" in die reiche Vogelwelt am Lillträsk verschaffen.
Aber nicht nur die Zugvögel, auch die Rentiere kehrten (von ihren Winterweiden) zurück. Natürlich blieben einige versprengte Tiere den Winter über hier oben in der Taiga, dem Waldgebiet also (siehe "Winterbilder"). Der Grossteil der Herden wird jedoch im frühen Winter mit Transportfahrzeugen in die uralten Überwinterungsgebiete in der Nähe des Bottnischen Meerbusens und im Frühjahr zurück auf die Sommerweiden verbracht. Diese 150 bis 300 km wanderten die Rentiere seit uralten Zeiten, ihrem Instinkt nach besseren Überlebenschancen folgend, aus eigenem Antrieb.
Ich möchte an dieser Stelle die beiden Arten der in Lappland vorkommenden Rentiere beschreiben:
Es sind der waldsamische und der bergsamische Typ. Das Waldrentier sucht seine Sommerweide auf den Mooren und in den Wäldern der Taiga, während das Bergrentier zur Sommerweide hinauf ins Gebirge der
Skanden zieht.
Heute existieren in der Landschaft Lappland der Provinz Västerbotten sieben Samendörfer. Sechs von ihnen sind bergsamisch (Vilhelmina Süd, Vilhelmina Nord, Vapsten, Umbyn, Ran und Gran); eines, Malå (meine Gemeinde), ist waldsamisch.
Wetterlage
Der Winter ist doch sehr hartnäckig: Bei einer Temperatur von gerade noch +3°C setzt gegen 11 Uhr leichter Schneefall ein. Nach der Wetterprognose ist eine Wetterbesserung nicht in Sicht.
Am Bienenstand
Bei einer solchen Temperatur spielt sich das "Bienenleben" im Stock ab. Was soll ich mehr berichten.
Trachtverhältnisse
Erle und Weide.
Was sonst noch geschieht
Momentan bereite ich Begattungskästchen vor, die hoffentlich auch zum Einsatz kommen werden(siehe "Technisches").
Auf der Fahrt von Malå nach Kvarnhult gestern Abend gegen 21 Uhr begegnete mir ein Elch, der gemächlich die Stasse überquerte. Gerne hätte ich ein Foto geschossen; leider war meine
Digitalkamera zu langsam...
Längs der Strassen kann zur Zeit regelmäßig Auerwild betrachtet werden, welches die vom Winterdienst herrührenden und an den Straßenrändern noch herumliegenden kleinen Steinchen als Verdauungshilfe
aufnimmt.
Wetterlage
Nach einer kurzen Wetterbesserung am Wochenende, mit “Flugwetter” und enorm starkem Eintrag von Weidenpollen, setzte gegen Sonntagabend starke Bewölkung ein, die fortdauert. Die Temperatur liegt um
12 Uhr bei +5°C! Der Jokkmokk mit seinen 510m, mein Hausberg, ist in Nebel gehüllt. Schaurig!
Nur gut, dass ich genügend Brennholz einschlug..
Der Lillträsket trägt noch eine dünne Eisschicht, welche in einer Woche verschwunden sein wird.
Am Bienenstand
Bei einem solchen Wetter bleiben selbst die harten Nordischen Bienen zuhause.
Trachtverhältnisse
Die Erlenblüte läuft aus. Außer den blühenden Kätzchen der verschiedenen Weidenarten ist keine Blüte zu sehen. An günstigen Stellen zeigen die ersten Blütenblätter der vor Jahren "importierten"
Schlüsselblumen ihre gelbe Farbe.
Die Knospen der Laubbäume und Laubsträucher sind noch geschlossen oder gerade etwas "angeschwollen". Das erste Grün der Birken wird nicht vor Ende Mai zu sehen sein.
Tag und Nacht
Die Tagzeit nimmt sprunghaft zu, doch lässt das trübe Wetter kaum zwischen Tag und Dämmerung unterscheiden.
Am Bienenstand
Es herrscht Stille.
Trachtverhältnisse
Nichts außer Weide.
Was sonst noch geschieht
Bei meinem Gang zum See gegen Mitternacht war die Stimme der Wildnis zu hören: Ein Prachttaucher "begrüßte" mich mit seinem schaurigen Ruf.
Wetterlage
Am 17. Mai, "Kristi himmelfärds dag", kam der Umschwung: Ein strahlender Tag, wie auch heute, am 18. Mai!
Am Bienenstand
"Surrande Bi" (surrende Bienen) überall, das erfreut des Imkers Herz! Am 18. Mai dann das große Reinemachen der Bienenwohnungen. Nun kann das wirkliche Bienenjahr beginnen.
Aus einem starken Volk bildete ich einen 5-Waben-Ableger, dem ich in neun Tagen das in die Mini-Plus-Beute umquartierte Kleinvolk (siehe 25.4.) zusetzen werde. Dieses Volk soll später als Pflegevolk
für die Königinnenzucht dienen.
Trachtverhältnisse
Weiden in Hülle und Fülle... und nur noch drei Wochen bis zur Heidelbeerenblüte, der ersten Großtracht.
Was sonst noch geschieht
Am 17. Mai: Kirchgang mit anschließendem Kirchkaffee.
Heute, am 18. Mai, genau um 17 Uhr, kehrten die "Nomaden der Lüfte", meine Schwalben, von ihrer ca. 8000 km langen Reise aus dem Tschad heim. Sie "umflitzten" mein Haus, ihr Haus, unentwegt.
Nun ist Frühling, egal was das Wetter macht!
Die Leistung dieser kleinen Geschöpfe ist unvergleichbar. Was sind da meine 2000 km von Peine nach Kvarnhult...im Auto? Nichts!
Wetterlage
Der Sonntag macht seinem Namen Ehre. Ein wunderschöner Tag mit wohligen +17°C. Gelegentliche Schauer stören da nicht sonderlich.
Trachtverhältnisse
Natürlich nur Weide!
Was sonst noch geschieht
Gestern renovierte ich die Vorbauten an den beiden Hausständen.
Die Schwalbennester am Haus überstanden den Winter nicht; zur Entlastung meiner "Hausgenossen" formte ich aus Sägespänen und Fliesenkleber zwei Nester, welche an die von den Tieren stets angeflogene Stelle kamen. Was man für seine Freunde nicht alles tut!
Ach ja, da fällt mir mein Kumpel Emmes aus Peine-Stederdorf ein; ein Landwirt und ein begnadeter Holzbildhauer. Er arbeitete aus einem schwächeren Kiefernstamm einen Auerhahn, mein Logo, der während meines Aufenthaltes auf Kvarnhult einen Ehrenplatz vor dem Hause einnimmt. Hej Carsten Schröder, etwas Werbung darf doch sein?
Wetterlage
Ein besonders schöner und auch warmer Tag, mit +17°C.
Am Bienenstand
Die Bienen sind voll im Einsatz. Es ist schön, sie mit ihren gelben Pollenhöschen zurückkehren zu sehen.
Trachtverhältnisse
Immer noch nur Weide. Zum Glück hält das "Trachtfließband" der Weiden bis zur Heidelbeerenblüte an
Was sonst noch geschieht
Das schöne Frühlingswetter verführte mich dazu, gut zwei Wochen früher als hier oben üblich, meine "Mandelkartoffeln", eine schwedische Spezialität, zu pflanzen. Die deutschen Sorten Linda und
Prinzessin keimen in bewährter Weise in meinem "Brutkasten" vor.
Wetterlage
Sonnenschein, gelegentlich geht ein Schauer und kurz auch ein Hagelschauer nieder.
Die Temperatur liegt um 16.45 Uhr bei +14°C.
Am Bienenstand
Es herrscht bei +14°C guter Flugbetrieb. Nach meiner Beobachtung fliegen die "Nordischen" schon bei +9°C.
Früher als geplant brach ich in dem Ableger (s. 17./18.5.) gestern die drei vorhandenen Königinnenzellen aus und setzte zum Test des "Nicot-Systems", welches ich in diesem Jahr erstmals anwenden
möchte, bestiftete Königinnenzellen zu. Heute waren 5 der 10 Zellen bereits "in Pflege" genommen, was am Wachsanbau an den Kunststoffnäpfchen erkennbar ist. Nichtimkern werde ich demnächst dieses
Zuchtsystem "bebildert" erklären.
Was sonst noch geschieht
Heute lüftete ich ein Geheimnis: Ich nahm das schützende Flies von meinem Apfelbäumchen. Und welch eine Freude, das Bäumchen zeigt schon Blätter. An einem ungeschützten Ast sind erst Knospen zu
sehen.
Schweden ist in Anbau- oder Pflanzzonen eingeteilt. Ich lebe in der Zone VII, einer sehr harten Zone, in welcher Obstbäume eigentlich nicht mehr gedeihen.
Hausgärten findet, sind Paradiesapfelbäume, deren Früchte zum direkten Verzehr nicht geeignet sind, indessen ein köstliches Gelee liefern. An geschützten Stellen können robuste Apfelbäume jedoch gedeihen, mein Versuch zeigt jedenfalls Erfolg. Mein Nachbar Bertil ließ sich bereits inspirieren, er pflanzte gleich zwei Apfelbäume, und sie überlebten den strengen Winter ebenfalls.
Die Arktischen Brombeeren, eine sehr niedrig wachsende Rubusart, öffnen gerade ihre Blätter. Diese köstlichsten Beeren des hohen Nordens werden von mir und in noch größerer Fläche von meinem Nachbarn Bertil kultiviert.
Wetterlage
Der Himmel macht Pfingsten, dem lieblichen Fest, Ehre. Bis auf einen kurzen Schauer am frühen Morgen nur Sonnenschein. Temperatur gegen 12 Uhr +17°C.
Am Bienenstand
"Die unverdrossne Bienenschar fliegt hin und her, sucht hier und da die edle Honigspeise" (Nach Paul Gerhardt´s "Geh aus mein Herz und suche Freud").
Ein kurzer Blick in den Ablegerkasten lässt Freude aufkommen: Fünf Königinnenzellen werden gepflegt. Die "neugeborenen" Mädlein liegen in einem Bett voll Futtersaft (Gelee Royal). Zu erkennen an dem
silbernen Schimmer.
Trachtverhältnisse
Die Haupttracht der Weiden geht dem Ende zu. Lediglich die Kätzchen der polaren Weidenarten (kaum 30 cm hoch) sind am Aufbrechen.
Die Weißbirken zeigen nun ihr zartes Grün, viele haben auch reichlich "Würstchen" gebildet, so dass es an Pollen nicht mangelt. Die Zwergbirken indessen, sie werden kaum einen Meter hoch, sind noch
in Winterruhe.
Wetterlage
Der nordische Frühling ist da: An beiden Tagen +19°C und natürlich Sonnenschein von 2.30 bis 22.45 Uhr. Die Restzeit ist taghell, eben so, als verschwände die Sonne mal kurz hinter einer Wolke.
Am Bienenstand
Es herrscht reger Flugbetrieb, die Brutwaben nehmen stark zu.
Leider führte das oftmals schlechte Wetter der vergangenen Wochen dazu, dass die anfangs festgestellte Drohnenbrut von den pfiffigen Bienen fast vollständig ausgeräumt worden ist; eine handvoll Drohnen ist gelegentlich zu sehen. Bisher bestifteten die Königinnen keine Drohnenzellen mehr. Dazu sei bemerkt, dass in der Regel die Pflege von Drohnenbrut hier oben nicht vor Mitte Juni einsetzt; mit den ersten begattungsfähigen Drohnen ist stets nicht vor der dritten Juliwoche zu rechnen. Somit liegt das Geschehen ganz im üblichen Rahmen.
Der bereits erwähnte Ableger nahm fünf Königinnenzellen in Pflege, von welchen ich eine entnahm.
Die vier verbliebenen Zellen werde ich am Samstag in einen "Reisebrüter" verschulen, welchen ich in Form eines Apidea-Zweiwaben-Kästchens (zwei Wäbchen in der beschriebenen Größe, ohne Trennwand)
heute einem starken Volk zum Befüllen mit Bienen aufsetzte. Um den recht starken Ableger bis zum Beginn der Zuchtsaison Ende Juni in "Pflegelaune" zu halten, erhält er danach eine voll bestiftete
Brutwabe aus dem in Strömfors stehenden Volk zugesetzt.
Trachtverhältnisse
Polare Zwergweiden zeigen ihre Blüten, die Birkenblüte setzt mit Macht ein. Bis auf jene von einigen unscheinbaren Wildkräutern sind noch keine "wirklichen Blüten" zu sehen.
Was sonst noch geschieht
Heute müsste es "Was sonst noch geschehen wird" übertitelt sein:
Ich möchte die noch reichlichen drei Wochen bis zum Beginn der Zuchtsaison nutzen, um meinen Aufenthalt in Lappland vom 3. Juni an für ca. drei Wochen zu unterbrechen. (In Peine sollte ja auch geschleudert werden!) Die Völker bekommen zuvor ihre Honigräume aufgesetzt, um Raum für eine hoffentlich gute Heidelbeeren- und Preiselbeerentracht zu schaffen. Meine Pfleglinge kommen ohne mich sicher ganz gut zurecht.
In dem als "Reisebrüter" bezeichneten Apidea-Kästchen werden die vier erwähnten Königinnenzellen mit auf die Reise nach Deutschland gehen. Die Königinnen sollen dann unter "Verwendung" von Drohnen meines in Peine stehenden "Nordischen" Volkes künstlich begattet werden.