Kvarnhult
Kvarnhult

KURZTRIP NACH KVARNHULT IM APRIL 2013

So empfängt mich Kvarnhult (7.4.13)

Am 6. April starte ich im wettertristen Peine in den hohen Norden. Die Fahrt auf dem Inlandsvägen war beschwerlich, so dass ich erst nach unendlichen 36 Stunden, am 7. April gegen 22 Uhr, Kvarnhult erreiche.

Der 7. April, ein Sonntag, ist ein wirklicher Sonnentag, und das von 5.26 Uhr bis 20.06 Uhr, also mehr als 14 Stunden.
Vom 7. bis zum 9. April schwanken die Temperaturen zwischen -16° in der Nacht und +2° am Tage; am 10. April messe ich Mittags +7°, in der Nacht -11°! Die Schneehöhe beträgt ca. einen Meter.
Diese Wettersituation hält sich bis zum 11. April. Am 12.4. liegt die Mittagstemperatur bei 8°, am Nachmittag ziehen Wolken auf. Um 5 Uhr des 13.4., welcher Tag auch trübe war, lese ich -5° ab. Der 14.4. strahlt von 5.11 Uhr bis 20.19 Uhr im Lichte der nordischen Sonne, ein Sonntag eben. Die Temperaturen: 6 Uhr -1°, 13 Uhr +11°. Bei sonnigen Wetter liegen die Temperaturen am 15. 4. um 6.45 Uhr bei +6°, 12.30 Uhr messe ich 16° und 18 Uhr . Der Winter ist vermutlich besiegt. SA am 15.4. 5.07 Uhr, SU 20.23 Uhr.

 

 

Die Bienen
Am 9. April wage ich einen Blick in die seit 6 Monaten in Winterruhe verharrenden Völker. Volk für Volk begeistert mich: nicht ein einziger Ausfall, und dazu sind die harten Immen in ihren 1 ½ Zargen “lag normal”, was DN entspricht, extrem stark! Wegen der erst zu Beginn des Monats Mai einsetzende ersten Nektar- und Pollentracht aus Weide und Erle reiche ich allen Völkern ein “Starterfutter” in Form von selbstgefertigtem Futterteig sowie separat auf einem Schälchen etwas (Ersatz-)Pollen. So kann der Frühling kommen.
Am 12.4. ist vom abgebildeten Volk der gereichte Pollen fast vollständig abgetragen. Wie der Ersaztpollen angenommen wird zeigt das Foto rechts unten.
Auf diese Idee, Bienen um den Reinigungsflug in der Bienenwohnung mit Proteinen zu versorgen, und damit zur Brut anzuregen, kommt man bei der Bienenpflege im unwirtlichen subpolaren Raum.

 

Am heutigen 15.4. sehe ich um 12.30 Uhr das erste Volk beim Reinigungsflug. Nichts wie hin um Fotos zu machen, obwohl es durch den noch immer ca. 80 cm tiefen und der Wärme wegen sehr weichen Schnee beschwerlich ist. Die weiteren Völker sehe ich gegen 14 Uhr fliegen, doch knietief durch den Schnee waten möchte ich nicht nochmals. So ist alles gut!

Und sonst?
Am 11. April höre ich vom Lillträsket her altbekannte Geräusche:
"grrr.rürürürü.grrrgrrr.rürürürü.grrrgrrr.rürü.grr.chschrüit.chschrüit"! Auf dem schneebedeckten See, der seit uralter Zeit den Birkhähnen als Balzarena dient, sehe ca. 30 dieser wunderschönen Recken beim Spiel.

Heute, dem 15.4. hole ich die Wildkamere vom See, und ich bin überrascht, welche tollen Fotos diese Kamera schoss. Klar sind es keine gestochen scharfe Aufnahmen, doch die Leistung der sehr günstigen "Seissinger Special-Cam 12MP" (Frankonia) ist beachtlich. Und nun die Aufnahmen der Wildkamera am Morgen des 14. April. Nach den Aufzeichnungen der Kamera ging die Balz von 5.11 - 7.19 Uhr (abstreichender Hahn). Auf einigen Fotos sind die Rosen (rote Kopfwarzen) recht gut zu erkennen, so auf den Fotos 2. Reihe 2. Bild von links und in der 4. und 5. Reihe, je ganz rechts. Interessant ist das 3. Foto von links in der 5. Reihe. Es zeigt im Hintergrund einen Hahn zum Abschluss eines Balzspiels, welches von dem Laut "chschrüit.chschrüi" begleitet mit einem Sprung nach oben endet. (Siehe die Beschreibung des Balzverlaufes bei "Das Birkwild" unter Tiere im Norden.)

Am 16. April sage ich Kvarnhult hejdå, nach 2100 km komme ich am 17. April wohlbehalten in Peine an.

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© Bernd Klotz