Kvarnhult
Kvarnhult

DAS BIENENJAHR 2019...

Das Bienenjahr 2019

Den Winter überstanden nahezu alle Völker. Ein extrem schwaches Volk fiel im März total aus, ein Volk hatte eine drohnenbrütige Königin aus September 2018: Nach meiner Rückkehr aus Schweden im September 2018 war das starke Volk weisellos, so ließ ich es eine Königin nachziehen, welche Ende September schlüpfte. Um das Mädchen instrumentell zu besamen fehlten mir  Drohnen, also hoffte ich auf eine freie Paarung mit eventuell doch noch irgendwo vorhandenen Drohnen. Ich ging von einer gelungenen Paarung aus, schaute allerdings nicht mehr in das Volk. Wie ich bei der ersten Durchsicht speziell dieses Volkes Mitte Februar feststellte, war die Königin noch vorhanden, doch leider war sie drohnenbrütig. Ich setzte eine schöne Königin unter Sperrgitter auf eine Drohnenwabe, und diese nach deren Bestiftung in das drohnenbrütige Volk; die vorhandenen zwei Drohnenwaben mit spärlich Drohnenbrut entnahm ich.

Die Drohnenzucht klappte vorzüglich, so dass ich am 22. März bereits über einige begattungsfähige Drohnen verfügte. Am 23. März begattete ich diese Königin instrumentell, worauf die Königin  auch sogleich Arbeiterinneneier stiftete.

Der nun bereits reichlich vorhandenen Reinzuchtdrohnen wegen werde ich am 29. März die Zucht einiger Königinnen einleiten und diese dann instrumentell besamen.

Das Besamungsgerät leistete mir einen guten Dienst,  allerdings muss man die Besamungstecknik beherrschen ... und einfach ist das nicht.

Die zunächst drohnenbrütige Königin aus September 2018 nach der instrumentelle Besamung im März 2019.

Die wunderschönen Drohnen aus März 2019.

(Alle Fotos sind leider etwas unscharf)

Zuchtbeginn 2019

Ich möchte in diesem Jahr eine kleine Serie instrumentell begatteter Ligustica-Reinzuchtköniginnen für den eigenen Bedarf nachziehen. Überzählige Königinnen werde ich anbieten.

So sperrte ich am heutigen 7. Mai 2019 eine erstklassige Reinzuchtkönigin auf Nicot. Ich gehe davon aus, dass die Larven am 11./12.5.  einem vorbereiteten Ligustica F1- sowie einem Ligustica F1 mit einem Teil "Landbienen" Ammenableger  zugesetzt werden können. Die Königinnen wären dann um den 10. Juni fertig. Den weiteren Zuchtverlauf werde ich hier dokumentieren. Zudem werde ich aus einer Ligustica-VSH-Königin zwei Königinnen (instr. begattet mit Liguistica Drohnen) nachziehen, eine könnte ich eventuell abgeben.

1 Tag junge Larven ergeben beste Königinnen. Die Ligustica-Larven schlüpften am 12.05.2019, der Schlupftermin der Jungfern liegt somit um den 24.05.2019. Ich hoffe, dass alles klappt!

VSH Larven sind seit dem 10.05.2019 in Pflege.

DAS HATTE ICH NOCH NIE: Diesen  5-Waben-Ableger ließ ich 7 Weisellarven pflegen, und bis zum 13.5. war alles ok. Die Näpfchen waren schön ausgezogen, die Larven schwammen im Futtersaft. Am heutigen 14.5. schaute ich nach, doch alle Näpfchen waren zurückgebaut und leer. Ich fuhr ins Trendelmoor zu dem zweiten Ammenvolk mit ebenfalls 7 gleichalten Weisellarven. Doch dort war alles in Ordnung. Was ist bzw. war die Ursache für diesen Totalausfall? Schon auf dem Nachhauseweg schwante mir etwas, was sich auch bestätigte:

Neben dem Ableger auf meiner Loggia steht ein Apideavölklein mit einer F1 Königin aus April 2019, welche ich seit dem 13.5. vermisste. Ich war überzeugt, dass diese Maid in den Ableger "überlief", worauf dieser die Königinnenbrut ausräumte. Und tatsächlich, in dem Ableger lief ganz majestätisch die Ausreißerin umher, welche ich sofort, zunächst geschützt in einem Versandtkäfig, dem Apideavölklein zusetzte. Am  17.5. werde ich eine Ersatzserie anlegen. Allerdings wird es im Blick auf meine Reise nach Kvarnhult Ende Juni zeitlich etwas knapp werden.

Die ersten Königinnen schlüpften letzte Woche.  Vor der instr. Besamung nach 5 - 12 Tagen müssen sie einmal fliegen. Dazu ist ein Ausflug an einem Fenster ausreichend.

Danach werden die Mädels im Besamungsgerät mit Kohlesäure  annästhesiert ("begast". Dazu kommt die Königin in das Halteröhrchen, in welchem sie später zur Besamung fixiert (und nochmals anästhesiert) wird, und man läßt Kohlesäure einströmen, bis das Tier regungslos ist. Durch eine zweimalige Anästhesie geht die Königin schneller in Eiablage.

Ist das Tier regungslos, wird es entnommen und gezeichnet. Erwacht die Königin, wird sie in das Begattungsvölklein zurückgesetzt. Einen bis drei Tage später erfolgt die Besamung (hier am 29.5.19).

Heute (29.05.19) besamte ich die ersten Königinnen instrumentell.

Was mich an der instrumentellen Besamung stört ist das Töten der Drohnen zur Spermagewinnung. Die armen Kerle! Die Spermagewinnung ist sehr aufwändig, weil selbst Flugdrohnen  nur zu ca. 80% Spermaträger sind. Bei aus dem Stock entnommenen Drohnen liegen die Treffer bei kaum 40%. Die Knaben müssen eben ab Ei mindestens 40 Tage alt sein. Die Entnahme des Spermas selbst gleicht nahezu einer Sisyphusarbeit.

Aber leider geht Reinzucht ohne einen sicheren Begattungsplatz nur instrumentell.

Die Drohnen erscheinen der Lichtverhältnisse wegen hier etwas dunkel, sie sind aber schön gelb.

 

Die instrumentelle Besamung setzt eine große Fertigkeit und eine ruhige Hand voraus. Das gilt für die Spermaentnahme (s.o.) ebenso wie für die unter Narkose vorgenommene Besamung selbst. Die Königin wird rücklings zum Stachelgreifer (rechts) gelagert. Mit dem Stachelgreifer wird der Stachel nach rechts gezogen, das untere Endsegment wird mit einem Häkchen nach links gezogen, wodurch die Geschlechtsöffnung, deren erkennen viel Erfahrung benötigt, freigelegt wird. Nun kann die Besamungskanüle, unter Beachtung einer gewissen Technik, einige Millimeter in die Geschlechtsöffnung eingeführt und das Sperma der Spermakammer zugeführt werden. Aber nochmals, einfach ist das alles nicht! Das Sperma von ca. 20 reifen Drohnen ist in der Kanüle in Gelb zu erkennen.

Die Vorbereitung der Jungfer (s. oben), das Fangen der Drohnen, die Spermaentnahme und die Begattung nehmen viel Zeit in Anspruch, was sich auf den Preis der Königin auswirken muss.

Nun heißt es abwarten bis zur Eiablage!

 

Diese Nachricht ging heute, 12.6.19, ein, darüber freut sich des Züchters Herz:

" Hallo Herr Klotz,
die Königin ist da und sieht beeindruckend schön aus! Besten Dank dafür. ....."

(Bei der Königin handelt es sich übrigens um das oben bei der Besamung gezeigte Tier!)

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© Bernd Klotz