Kvarnhult
Kvarnhult

VORBEREITUNG MEINER KVARNHULTERINNEN FÜR DAS BIENENJAHR 2015

Die Stock- oder Winterruhe meiner Völker auf Kvarnhult währt von Anfang Oktober bis zum Aufblühen der Weide Ende Mai. Allerdings wagen meine tapferen Mädels bei Temperaturen um +10°, welche kurzfristig zumeist Mitte April vorkommen, den zu ihrer Erleichterung nötigen (ersten) Reinigungsflug, bei welchen sie sich des während der langen Stockruhe in der Kotblase gesammelten Kots entledigen. Es ist mir wichtig zum Reinigungsflug hier zu sein, um mir eine Übersicht über den Zustand und die Vitalität der Völker zu verschaffen, die Böden der Bienenwohnungen vom Winter(ge)müll zu befreien und schließlich zur Aktivierung der Bruttätigkeit jedem Volk 500 g Starterfutter (Neopoll) zu reichen.

So mache ich mich am 15.4. auf den Weg und erreiche Kvarnhult am Abend des 16.4.

 

Fast wie bestellt starten meine Mädels am 17.4 zum Reinigungsflug. Zu meiner Freude stelle ich fest, dass alle Völker den unendlich langen Winter überstanden.

 

Der 17. und 18.4. sind sonnig, die Temperaturen liegen zwischen +10° zur Mittagszeit und +1° in der Frühe. Die Schneehöhe beträgt ca. 1 Meter.

Sonnenaufgang 5.01 / 4.58 Uhr, Sonnenuntergang 20.28 / 20.31 Uhr.

 

 

 

 

Am Sonntag, dem 19.4., herrscht tollstes Wetter. Sonne pur bei bis zu +13°. Das ungewöhnliche Tauwetter setzte auch dem Schnee auf dem Lillträsket zu, so dass das Schmelzwasser den gut 50 cm dicken Eispanzer so absenkte, dass nun der Eindruck besteht, der See sei großfächig eisfrei.

Der Tag eignet sich bestens zum Austausch der Böden; bis auf die Reizfütterung ist bei den Bienen alles erledigt. Der Frühling darf kommen.

Auch am Montag hält das freundliche Wetter an.

Im Bericht "Im Land der Blauen Stunden - Winter 2014/15" berichte ich bei den 4 "Bienenfotos" wie folgt:

"Hier teste ich einen sogenannten Innen-oder Zwischendeckel, dessen dampfdurchlässige Einlegeplatte Stockfeuchte verhindern und ein strohkorbähnliches Klima gewährleisten soll. Der Hauptdeckel liegt auf den rechts und links erkennbaren Schienen auf. ... Bei Aufstellung in einem absolut geschützen Bienenhaus könnte man aus meiner Sicht auf den üblichen Deckel verzichten. An Stelle einer Folie ist als Abdeckung ein Gitter zu verwenden; ich nehme dazu ein Propolisgitter. Auf das Resultat bin ich gespannt!"

Hier das Resultat: Dieser Deckel ist sein Geld nicht wert. Zumindest kann ich keinen Unterschied zu Völkern mit "Normaldeckel" feststellen. Viel günstiger indessen erweist sich meine alte Methode, dem Volk eine Futterzarge als Unterdeckel aufzusetzen. Durch den Aufstiegskanal steigt Dampf auf, welcher in der kühlen Futterwanne kondensiert, wodurch ein günstiges "Wohnklima" erreicht wird. Und natürlich erfüllt die Futterzarge dazu ihren Hauptzweck. Also: Finger weg von diesen "Innen- oder Zwischendeckeln".

Mit +14° am Nachmittag und starkem Bienenflug ist der 20.4. der bisher schönste Tag. Natürlich finden die Bienen bei noch immer 70 cm Schnee absolut nichts, so nehmen sie dankbar meine Neopollgabe an. Damit ist an den Bienen alles erledigt ... und ich bin es auch.

Der 21. ist ähnlich mild, doch am 22.4. kühlt es auf +6° am Nachmittag und -3° in der Frühe des 23.4. ab. In der Nacht schneit es, so liegen am sonnigen Morgen 4 cm Neuschnee. Der 24.4. ist etwas freundlicher. -2° bis +8°, am Vormittag "flunkern" gelegentlich Schneeflocken vom Himmel, der Nachmittag ist überwiegend sonnig. Doch dank meiner guten Intuition sind die Bienen gut versorgt, was sein muss, denn der "Handtest" zeigt Bruttemperatur an.

Die Tage bis zum 26.4. sind überwiegend freundlich, die Temperaturen liegen zwischen -3° und +6°. Um 17 Uhr des 26.4. setzt heftiger Schneefall ein. Sonnenaufgang am 26.4. 4.28 Uhr, Sonnenuntergang 20.58 Uhr (Peine 5.59/20.35 Uhr).

Dem jede Nacht vernehmbaren Ruf des Raufußkauzes gesellt sich seit der Nacht vom 24. auf den 25.4. der Gesang des am Lillträsket beheimateten Singschwanenpaares hinzu. Diese mächtigen Vögel kamen am Spätnachmittag des 24. aus ihrem Winterquartier zurück.

 

Ein Thema, welches mich nachdenklich macht: Waren in den vergangenen Jahren um diese Jahreszeit stets balzende Birkhähne von Lillträsket her zu hören, so erlebe ich deren Balzrufe bisher nur in der Frühe des 22.4. Ebenso sah ich, anders als bei einem jedem früheren Aufenthalt im Frühlingswinter, bisher kein einziges Tier auf meinen Grenzbirken zu Bertils Grundstück hin. Auch sah ich bei Touren im Morgengrauen immer Auer- und Birkwild auf den Schotterwegen, teils nur zur Aufnahme von Verdauungssteinchen, meist jedoch im Spiel, wie man in Schweden die Balz der Raufußhühner nennt. Nichts ist zu sehen. Mit den Elchen schaut es ähnlich aus, seit dem ich am 15.4. schwedischen Boden betrat sah ich kein einziges dieser imposanten Tieren.

Man muss nur meine früheren Fotos und Berichte anschauen. Seltsam!

 

 

Nach frühlingehaften Temperaturen schneit es in der Nacht vom 22. auf den 23. April, und auch wieder am Abend des 23.4. (Panoramafoto v. 23.4., 5.28 Uhr.)

Nun kommt doch noch Freude auf: Am heutigen Sonntag um 5 Uhr höre ich endlich wieder die Rufe der auf dem Lillträsket balzenden Birkhähne. Nichts wie runter zum See und einige der Spielhähne aufgenommen.

Mit diesem Ereignis beende ich meinen Bericht über den Kurzaufenthalt auf Kvarnhult. Morgen, dem 27.4., werde ich mich gegen 5 Uhr auf den langen Weg nach Peine begeben. Wie schon auf den Herfahrt werde ich auf exakt dem halben Weg bei Solveig und Rolf in Oxelösund übernachten.

Bis demnächst dann aus Peine! Hejdå und danke für Ihr Interesse,

Ihr Bernd Klotz

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© Bernd Klotz