Kvarnhult
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Der UNGLÜCKSHÄHER (Perisoreus Faustus)

Der Unglückshäher, ein Standvogel des hohen Nordens, gehört nach der zoologischen Systematik zur Ordnung der Sperlingsvögel und zur Familie der Rabenvögel.
Sein Vorkommen beschränkt sich auf die borealen Zonen Eurasiens und Nordamerikas, als Lebensraum bevorzugt der hochnordische Exote Nadelwälder oder Mischwälder mit hohem Nadelgehölzanteil. In Skandinavien kommt er als Standvogel bis hinunter auf die Höhe Jämtland-Dalarna vor; nur in extrem strengen Wintern zieht er weiter südwärts und wird gelegentlich auch auf dem Kontinent gesehen. Das gelegentliche Auftreten des Unglückshähers in gemäßigten Zonen während strengster nordischer Winter deuteten Mitteleuropäer als Ankündigung bevorstehenden Unheils, was dem hübschen Vogel seinen weniger schmeichelhaften Namen einbrachte. Die Samen indess sehen im Unglückshäher einen Glücksbringer, und ich sehe es genau so, denn in mir kommt beim Anblick des Vogels stets ein Glücksgefühl auf!

 

 

Die Ernährung der mit Menschen durchaus vertrauten Vögel besteht aus Mischkost, so nehmen sie im Grunde alles Fressbare auf: Samen, Insekten, Würmer, Schnecken, Jungreptilien und leider auch Vogeleier und Kleinvogelnestlinge. Von schwedischen Waldarbeitern weiß ich, dass sie sehr gerne an deren “Vesper” teilhaben und dabei, wie auch an Futterstellen, recht aufdringlich werden können.

Mit einer Größe von 27 bis 32 cm ist der Unglückshäher etwas kleiner als der Eichelhäher. Sein graubraunes Gefieder ist flauschig, die Rückenfedern sind graublau. Die Kopfplatte ist dunkelbraun. Der gerundete, lange Schwanz trägt eine graublaue Farbe mit rotbraunem Saum. Die Schwingen sind blaugrau mit rotbraunem Schild. Der Schnabel des Vogels ist kräftig und zur Hälfte mit Borsten besetzt.
Der kleinste aller Rabenvögel gleitet lautlos, sein Ruf ist ein klagendes “piäh” oder ein warnendes “tjärr”, sein Gesang sind warme Flötentöne.
Die Brutzeit liegt im zeitigen Frühjahr, sein Nest, welches er vorzugsweise in mit Flechten bewachsenen Kiefern, gelegentlich auch in Tannen baut, legt er mit Zweigen an, welche mit Moos und Flechten ausgepolstert werden. Das Gelege, welches vom Weibchen 20 Tage bebrütet wird, besteht aus 3 bis 4 Eiern. Der Anteil des Männchens an der Brutpflege beschränkt sich zunächst auf die Vesorgung des Weibchens mit Futter und auf die Bewachung des Nestes, indessen beteiligt es sich fürsorglich an der Jungenaufzucht.

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© Bernd Klotz