Kein Säugetier wird mit Schweden so eng in Verbindung gebracht als der Elch. Jedoch beschränkt sich dessen Lebensraum nicht auf dieses skandinavische Land (ohne Öland und Gotland), sondern umfasst ein Gebiet, welches sich mit der borealen Nadelwaldzone (Europas, Asiens und Amerikas) deckt. Hinzu gibt es Vorkommen in der Ostseeregion Polens, des Baltikums und Russlands (außerhalb der genannten Zone). Im östlichen Teil Deutschlands kommen gelegentlich Überwechsler aus Polen vor; ein Projekt zur Wiedereinbürgerin des Elches wuede in Brandenburg initiiert.
Die nördliche Verbreitung dieses der Ordnung der Paarhufer und der Unterordnung der Wiederkäuer zugehörigen Großhirsches endet mit dem Übergang der Taiga zur Tundra; ebenso an der Baumwuchsgrenze der Gebirge. Innerhalb dieser Gebiete bevorzugt der Elch feuchte, mit Seen durchsetzte Wälder, Moore und Sümpfe, welche Habitate ihm reichlich Äsung bieten. Den Hauptteil der Nahrung des auch "König der Wälder" genannten Tieres bilden das Grün der Laubgehölze, Gräser und Kräuter sowie - ein besonderer Leckerbissen - Wasserpflanzen, insbesondere Seerosen. Während der kargen Monate geht der Elch auch an Kiefernzweige und an Heidekrautgewächse sowie an abgestorbenes Grün. In landwirtschaftlichen Gebieten wird Getreide nicht verschmäht. Der Elch ist ein ausgezeichneter Traber und Schwimmer!
Der zur Familie der Hirsche zählende Elch ist ein mächtiges Tier, dessen Größe, bei einer Schulterhöhe bis zu 2,30 m, einer Körperlänge bis zu 3 m und einem
Gewicht bis zu 800 kg, jener eines großen Pferdes entspricht. Die Elchkuh, auch Elchtier genannt, ist geringer.
Seine Fellfarbe liegt zwischen einem Schwarzgrau bis Schwarzbraun, mit nach unten hin sich bis zu einem Hellgrau aufhellenden Beinen.
Charakteristisch für beide Geschlechter sind die überhängende Oberlippe und der mit ca. 10 cm Länge recht kurze Schwanz. Den Elch, das männliche Tier also, zeichnen sein bis zu 2 m ausladendes und bis zu 25 kg wiegendes Geweih, welches in der Regel als Schaufeln, gelegentlich jedoch auch als Stangen ausgebildet wird, und ein an der Kehle anhängender Hautsack aus. Der Geweihabwurf erfolgt in den Monaten November bis Februar, die Fegezeit des fertig ausgebildeten Geweihes liegt in der Brunstzeit, also etwa Mitte September bis Mitte Oktober. Starke und ältere Elche werfen früher ab und fegen auch früher als mindere und jüngere Stücke. Den Höhepunkt in der Geweihentwicklung erreichen die Elche zwischen dem siebten und dem zehnten Lebensjahr, danach setzt allmählich eine Schwächung des Geweihes ein.
Entwicklung des Geweihes:(Fotos dazu folgen.)
Die Hufe des paarhufigen Großhirsches sind messerscharf und eine ausgezeichnete Waffe zur Verteidigung gegen Räuber wie Wolf, Bär, Vielfrass und Luchs.
Elche sind in der Regel dämmerungsaktive Einzelgänger. Im Winter schließen sie sich jedoch zu Verbänden zusammen.
Die Elchbrunft setzt Ende August ein; im hohen Norden, so auch hier, in meiner Region, erst Ende September, sie währt bis Mitte Oktober. Der Brunftschrei der sich um eine brünstige Kuh gelegentlich
heftige Gefechte liefernden Elche ist nicht mehr als ein klägliches Fiepen. Nach einer Tragezeit von 36 Wochen wird das rotbraune Kalb geboren; Zwillingsgeburten kommen häufig vor.
Das Kalb wird ein Jahr lang von der Mutter geführt; vor der nächsten Geburt wird es allmählich abgedrängt. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von spätestens zweieinhalb Jahren
ein.
Die geschätzte Zahl der in Schweden lebenden Elche wird mit nahe 400000 Tieren angegeben. Die Jagdstrecke liegt bei ungefähr 100000 Tieren.
Näheres zur Elchjagd finden Sie bei "Durchs Bienenjahr - Teil III", 15. 09. 2007