Dem Schöpfer der Botanischen und Zoologischen Sytematik (Nomenklatur) gewidmet:
Carl von Linné schuf das bis heute gültige Ordnungssystem (Nomenklatur) zur Erfassung einzelner zoologischer und botanischer Individuen. Dazu
führte er für alle zu seiner Zeit bekannten zoologischen und botanischen Individuen eine lateinische (wissenschaftliche) Bezeichnung ein.
Das von Carl von Linné entwickelte Ordnungssystem ist am Beispiel der Honigbiene bei "Die Biologie der Honigbiene - Teil I" unter "Zoologische Systematik der Honigbiene (Apis) - Systematische
Darstellung" nachzulesen.
Carl Nilsson wurde am 23. Mai 1707 in Råshult bei Älmhult (Småland) als Sohn des Pastors Nicolaus (Nils) Ingemarsson und seiner Ehefrau Christina Brodersonia als erstes von fünf Kindern geboren. Zu jener Zeit hatte Vater Nils das Amt eines Koministers ( 2. Pastors) inne, dessen Dienstsitz auf dem erwähnten Råshult, Stenbrohult-Socken (Kirchspiel), lag.
Mit der Berufung des Vaters Nils auf das Amt des Kyrkoherde (Hauptpastors) von Stenbrohult-Socken ging der Umzug in das Pastorenhaus zu Stenbrohult einher.>
Auf dem elterlichen Hofe zu Råshult stand eine große Linde, weshalb die Ingemarssons den Beinamen "Lind" oder "Linn",schwedisch bzw. småländisch für Linde (latinisiert Linnaeus), führten. Als Sohn des Nils führte Carl von Linné nach damaligen Hauptnamen (Familiennamen) den von Vater "Nils" abgeleiteten Namen Nilsson, also Nils' Sohn. (Das erklärt die in Schweden überwiegend vorkommenden Familiennamen mit der Endung "son".)
Vater Nils pflegte sowohl im Garten zu Råshult als auch später in jenem zu Stenbrohult botanische Raritäten und befaßte sich allgemein mit Botanik. Dieses Interesse des Vaters für Botanik übertrug sich auf Carl, der auch Pastor werden sollte. Sein mangelndes Interesse für Hebräisch, Griechisch und Theologie führten ihn schließlich den Naturwissenschaften (und der Medizin) zu. Nach vielen beruflichen Stationen in Schweden wie auch im Ausland übernahm er im Mai 1741 den Lehrstuhl für Medizin und Ende des selben Jahres jenen für Botanik an der Universiät Uppsala, zu deren Rektor er im Jahre 1750 ernannt wurde.
Carl von Linné war mit Sara Elisabeth Moraea verheiratet, aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Als herausragende Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Studien und Arbeiten sind neben unzähligen anderen Werken seine Verzeichnisse "Specis Planetarum" (Pflanzen, 1753) und Systema Naturae (Pflanzen, Tiere, Mineralien, 1758-1759/1766-1768) zu nennen, mit welchen er die Grundlagen der bis heute gültigen Botanischen und Zoologischen Nomenklatur schuf. Auf seine vielfältigen Reisen usw. möchte ich hier nicht eingehen. In Anerkennung seiner herausragenden Leistungen wurde Carl Nilsson im Jahre 1756/57 von König Adolf Friedrich geadelt und führte fortan den Namen Carl von Linné. 1778 starb Carl von Linné, in der Domkirche zu Uppsala fand er seine letzte Ruhestätte.
Als Imker möchte ich an dieser Stelle den Bruder Carl von Linné’s, Samuel Linnaeus, erwähnen. Samuel Linnaeus wurde im Jahre 1718 im Pfarrhaus zu Stenbrohult geboren. Nach dem Studium der Theologie folgte er 1748 seinem Vater auf die Stelle des Hauptpastors von Stenbrohult-Socken. Samuel starb 1797, er fand, wie auch die Eltern, auf dem Friedhof zu Stenbrohult seine letzte Ruhestätte.
Samuel Linnaeus war Imker. Er befasste sich auf durchaus wissenschaftlichem Niveau mit Bienen, insbesondere mit der Nordischen oder Dunklen Biene. Seine Erkenntnisse legte er 1768 in einer Schrift nieder. Vermutlich erkannte er, dass die Bienen nicht den fertigen Honig, sondern Nektar "(ein-)tragen", und daraus Honig machen, worauf Carl von Linné die Bezeichnung von Mellifera (Honigtragende) in Mellifica (Honigmachende) korrigierte (s. bei "Dunkle Biene").